- Veröffentlichung:
01.08.2025 - Lesezeit: 9 Minuten
Was ist eine Datenstrategie – und warum brauchen Unternehmen sie gerade jetzt?
Laut einer Studie von bitkom bezeichnen sich 9 von 10 Unternehmen in Deutschland selbst als „datenorientiert“. Gleichzeitig haben nur 36% dieser Unternehmen tatsächlich eine Datenstrategie. Noch drastischer: Fast die Hälfte (47%) sammelt zwar fleißig Daten, wertet sie aber nie aus. Dieses Paradox ist kein statistischer Zufall – es spiegelt eine Illusion wider, die besonders in der deutschen Industrie weit verbreitet ist. Während Unternehmen glauben, bereits auf dem richtigen Weg zu sein, verpassen sie die entscheidenden Schritte zur echten Datennutzung – eine Datenstrategie.
Warum wird das gerade jetzt zum Problem? 82% der Industrieunternehmen sind sich einig: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird künftig entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie sein. Ohne eine klare Datenstrategie fehlt jedoch die Basis, um KI-Projekte nachhaltig umzusetzen, denn auch die Konkurrenz kann jedes KI-Tool kaufen – der entscheidende Vorteil entsteht erst durch die Integration ins Unternehmen. Dafür sind die richtigen Daten und Arbeitsmodelle essenziell, die in der Datenstrategie verankert sein müssen, sonst bleibt KI ein ungenutztes Potenzial und erhöht das Risiko im Wettbewerb.
Was ist eine Datenstrategie? - Definition und Grundlagen
Eine Datenstrategie ist ein systematischer Plan, der definiert, wie ein Unternehmen Daten sammelt, verwaltet, analysiert und nutzt, um Geschäftsziele zu erreichen. Sie legt fest, welche Daten benötigt werden, wie sie gespeichert und verarbeitet werden und wer Zugriff darauf hat.
Die Kernelemente einer Datenstrategie
- Bereich: Regeln und Verantwortlichkeiten für Datenverfügbarkeit, -qualität und -sicherheit
- Ziel: Sicherstellen, dass Daten unternehmensweit verfügbar, vertrauenswürdig, aktuell und konsistent sind
Zentrale Fragestellungen:
- Wer ist für welche Daten verantwortlich (Data Owner vs. Data Steward)?
- Wie definieren wir Datenqualitätsstandards?
- Welche Prozesse stellen sicher, dass Daten aktuell bleiben?
- Wie lösen wir Konflikte bei widersprüchlichen Datenquellen?
- Was ist das konkrete Arbeitsmodell für Datenanfragen und -versorgung?
- Wie wird der Erfolg und der Wert für Data-Use-Cases gemessen?
- Bereich: Technische Infrastruktur für Integration, Verarbeitung und Bereitstellung
- Ziel: Eine skalierbare, flexible und automatisierte Infrastruktur schaffen, die verschiedene Datenquellen integriert und die Daten-Use-Cases versorgt
Zentrale Fragestellungen:
- Welche Datenquellen müssen integriert werden (ERP, MES, CRM, IoT-Sensoren)?
- Brauchen wir ein Data-Warehouse, Data-Lake oder eine hybride Lösung?
- Wie stellen wir Echtzeitverarbeitung sicher?
- Welche Cloud- vs. On-Premises-Strategie verfolgen wir?
- Bereich: Methoden zur Erkenntnisgewinnung aus vorhandenen Daten
- Ziel: Geschäftsrelevante Insights generieren und Entscheidungen datenbasiert treffen
Zentrale Fragestellungen:
- Welche KPIs und Metriken sind für unser Business kritisch?
- Brauchen wir deskriptive, prädiktive oder präskriptive Analysen?
- Welche Tools und Methoden (BI, Machine Learning, AI) setzen wir ein?
- Wie machen wir Erkenntnisse für Entscheider zugänglich?
- Bereich: Einhaltung rechtlicher und regulatorischer Vorgaben (DSGVO, Branchenstandards)
- Ziel: Alle rechtlichen Anforderungen erfüllen und damit Risiko minimieren und Vertrauen schaffen
Zentrale Fragestellungen:
- Wie implementieren wir DSGVO-konforme Prozesse?
- Welche branchenspezifischen Regularien gelten (FDA, ISO-Standards)?
- Wie dokumentieren wir Datenherkunft und -verwendung?
- Welche Sicherheitsmaßnahmen schützen vor Datenmissbrauch?
- Wie balancieren wird Need2Know Anforderungen mit Want2Share Prinzipen?
- Bereich: Kulturwandel hin zu datengetriebenen Entscheidungen und unternehmensweitem Datenaustausch
- Ziel: Eine datengetriebene Unternehmenskultur etablieren
Zentrale Fragestellungen:
- Welche Schulungen benötigen unsere Mitarbeiter?
- Wie schaffen wir Akzeptanz für neue datenbasierte Prozesse?
- Welche Anreizsysteme fördern datengetriebenes Arbeiten?
- Wie organisieren wir die „Early Adopter“ und fördern eine schnelle Akzeptanz in der gesamten Organisation?
Datengovernance definiert die Arbeitsabläufe und Qualitätsstandards, die Datenarchitektur stellt die technische Umsetzung sicher, Datenanalyse generiert den Geschäftswert, Compliance schützt vor Risiken, und Change Management sorgt dafür, dass Menschen die neuen Möglichkeiten auch nutzen.
Ohne eines dieser Elemente scheitert die gesamte Strategie. Selbst die beste Analyse hilft nichts, wenn die Datenqualität schlecht ist. Die modernste Architektur bleibt nutzlos, wenn Mitarbeiter nicht wissen, wie sie damit arbeiten sollen.
Abgrenzung zu anderen digitalen Transformationsstrategien
Die vier Strategien unterscheiden sich in ihrem Wertschöpfungsansatz: Während IT-Strategien auf technologische Effizienz setzen und Digitalisierungsstrategien Prozesse beschleunigen sowie Kosten senken, erschließen Datenstrategien völlig neue Erkenntnisse und Geschäftsmöglichkeiten. Die digitale Transformation zielt dabei zusätzlich auf die Neuerschließung digitaler Wertströme ab, die aus den klassischen Geschäftsmodellen nicht erreichbar waren.
Warum ist eine Datenstrategie wichtig?
Eine Datenstrategie ist der systematische Ansatz zur optimalen Nutzung Ihrer Unternehmensdaten. Sie schafft die Grundlage für datengetriebene Entscheidungen und nachhaltigen Geschäftserfolg. Die wichtigsten Vorteile einer Datenstrategie:
Gartner-Studien zeigen, dass schlechte Datenqualität Unternehmen durchschnittlich 12,9 Millionen Dollar jährlich kostet.
Koordinierte Arbeitsmodelle ermöglichen den effiziente und schnellen Zugang zu Daten – auch jenseits organisatorischer Zuschnitte oder gar zwischen unterschiedlichen Organisationen
Strukturierte Daten reduzieren den Zeitaufwand für Datenaufbereitung signifikant.
Einheitliche Standards verhindern kostspielige Datensilos und redundante Systemlandschaften.
Qualitätsgesicherte Daten ermöglichen Entscheidungen innerhalb kürzester Zeit.
Saubere Datenfundamente sind Voraussetzung für erfolgreiche KI-Implementierungen.
Klare Datenarchitekturen ermöglichen die nahtlose Integration neuer Tools.
Klare Datenverantwortlichkeiten und -prozesse minimieren die Risiken von DSGVO-Strafen.
Investitionen in Datentools benötigen eine Datenstrategie, um den vollen Mehrwert bieten zu können.
Unternehmen mit ausgereifter Datenbasis entdecken Potenziale zur Steigerung der operative Effizienz schneller.
Strukturierte Datennutzung schafft langfristige Differenzierung gegenüber der Konkurrenz.
Weshalb Datenstrategien in der Praxis scheitern
Die deutsche Industrie steht vor einem Dilemma: Während bereits 42% der Unternehmen KI in der Produktion einsetzen, kämpfen ebenso viele mit grundlegenden Problemen und fehlender Expertise bei der Datenstrategie-Umsetzung.
Dabei spielt nicht nur der interne Fachkräftemangel von KI-Spezialisten eine große Rolle – laut der Studie von Computerwoche aus dem Jahr 2023 gelten vor allem ein fehlgeschlagenes Change Management, die operative Umsetzung und Qualitätsprobleme als Störfaktoren für Mitarbeitende.
Nur lediglich 5 % der befragten geben an, dass es keine Herausforderungen auf dem Weg zum datengesteuerten Unternehmen gäbe.
- 34% beklagen fehlendes datenorientiertes Mindset der Kollegen, insbesondere in großen Unternehmen und Konzernen
- 22% sehen eine nicht passende Unternehmenskultur als Hindernis
- 47% sammeln Daten, werten sie aber nicht aus
- 20% leiden unter zu vielen Datensilos
- 28% werden durch komplizierte Softwareanwendungen gehindert
- Nur 26% der Unternehmen haben ein Datenmanagement eingeführt – 51% bewerten ihr Datenmanagement als schlecht
- Ähnliche Bedenken bestehen bei Datentransparenz, -konsistenz und -vollständigkeit
Arten von Datenstrategien im Überblick
Strategische Ausrichtung

Organisationsmodell

Analysereife

Datenstrategie als Fundament für KI-Erfolg
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 79% der deutschen Industrieunternehmen sehen KI als entscheidend für eine Vorreiterrolle, und 82% sind überzeugt, dass KI künftig über die Wettbewerbsfähigkeit entscheidet. Allerdings berichten trotzdem 42% von fehlender Expertise zur KI-Einbindung und sogar 50% der befragten Unternehmen warten ab, was andere machen. (Studie: bitkom)
Ohne solide Datenfundamente scheitern KI-Projekte nicht an der Technologie, sondern an grundlegenden Problemen, die alle Kernelemente einer Datenstrategie betreffen: inkonsistente Datenqualität, fehlende Governance, unklare Verantwortlichkeiten. Eine Datenstrategie schafft genau diese Grundlagen. Sie ist der Unterschied zwischen KI-Pilotprojekten, die im Sande verlaufen, und skalierbaren Lösungen, die echten Geschäftswert schaffen.
Wer bei KI erfolgreich sein will, muss also zuerst seine Daten in Ordnung bringen. Eine Datenstrategie ist nicht optional – sie ist die Eintrittskarte in die KI-getriebene Zukunft.
Was kostet es, keine Datenstrategie zu haben?
Die Kosten einer fehlenden Datenstrategie sind messbar. Während Unternehmen mit klarer Datenstrategie gegenüber ihrer Konkurrenz profitieren, kostet laut Gartner-Studien eine schlechte Datenqualität Unternehmen durchschnittlich 12,9 Millionen Dollar jährlich. Diese enormen Verluste entstehen durch Fehlentscheidungen aufgrund falscher Daten, Doppelarbeit durch inkonsistente Systeme und verpasster Geschäftschancen durch mangelnde Insights. Eine weitere Studie von prove zeigt, dass Unternehmen mit einem hochqualitativen Datenmanagement bis zu 66% mehr Umsatz erzielen.
Auch Compliance-Risiken können Unternehmen massive Kosten verursachen. DSGVO-Strafen können bis zu 4% des weltweiten Jahresumsatzes betragen. Ohne Datenstrategie steigt das Risiko von Compliance-Verstößen exponentiell.
Besonders sind aber die Auswirkungen beim Thema KI zu spüren. Während 42% der deutschen Industrieunternehmen bereits KI-Technologien in der Produktion nutzen, scheitern die Meisten an grundlegenden Datenproblemen und fehlender Expertise zur KI-Einbindung – oft ein direktes Resultat mangelnder Datenstrategie und einer fehlenden Datenstrategie Beratung.
Die harte Wahrheit: Eine fehlende Datenstrategie kostet nicht nur Geld – sie kostet potenziell die Zukunft Ihres Unternehmens.
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Fazit: Ihre Datenstrategie entscheidet über Ihren Erfolg
Zahlen lügen nicht: Unternehmen mit durchdachter Datenstrategie ziehen davon, während andere im Datenchaos versinken und jährlich potenziellen Umsatz verlieren. Die drei Entscheidungsdimensionen – strategische Ausrichtung, Organisationsmodell und Analysereife – sind dabei kein theoretisches Konstrukt, sondern der praktische Bauplan für Ihren Erfolg.
Eine Datenstrategie entwickelt sich nicht von selbst. Sie braucht klare Entscheidungen, strukturiertes Vorgehen und oft auch externe Expertise, um die Komplexität zu durchdringen. Die gute Nachricht: Sie müssen nicht bei null anfangen. Starten Sie heute:

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